Der digitale Drahtseilakt

Fujitsu Studie verdeutlicht Hürden und Widersprüche der Digitalisierung in Deutschland und Europa

Die Geschäftsführer von rund 650 mittleren bis großen europäischen Unternehmen sind sich sicher, dass die Digitale Transformation für ihren weiteren geschäftlichen Erfolg unverzichtbar ist. Eine von Fujitsu in Auftrag gegebene Studie, die in Deutschland, Großbritannien, Schweden und Spanien durchgeführt wurde, verdeutlicht, dass viele Firmen durchaus optimistisch sind, die Digitalisierung ihres Unternehmens erfolgreich zu gestalten. Dabei haben einige der Befragten allerdings nach wie vor keine klare Strategie, wie sie dieses Ziel erreichen wollen. Eine Mehrheit der Befragten (70 % in Deutschland) hat sogar zu Protokoll gegeben, dass der Erfolg der eigenen Digitalisierungsstrategie noch unsicher ist. Ziel der im Oktober 2015 in Auftrag gegebenen Studie war es, die digitale Reife von Unternehmen in EMEIA zu untersuchen.

Das Jahr 2016 wird von vielen Analysten und IT-Insidern als das Jahr der Digitalen Transformation beschrieben. Dabei geht es nicht mehr um eine vage Zukunftsvision, sondern darum, einen messbaren geschäftlichen Vorteil gegenüber dem  Wettbewerb zu erringen. Besonders die Ergebnisse der Umfrage für Deutschland machen deutlich, dass es eine große Diskrepanz gibt zwischen der Zuversicht, dass die eigenen Mitarbeiter einerseits die Transformation der Geschäftsprozesse bewältigen können und sie andererseits mangelndes Vertrauen in die eigenen Entscheidungen haben. Optimismus bezüglich der eigenen IT-Strategie existiert nur oberflächlich.

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Dr. Rolf Werner, Head of Central Europe, Fujitsu

Dr. Rolf Werner, Head of Central Europe Fujitsu: „Es gibt immer noch viele Fallstricke und Unabwägbarkeiten beim digitalen Umbau innerhalb deutscher Unternehmen. Vor allem zeigt die Studie, dass viele Firmen, auch aufgrund der falschen Zielsetzung, durch den IT-Umbau keinen signifikanten Wettbewerbsvorteil erzielen. Aber genau das sollte doch das klare Ziel sein. Der Fokus von Fujitsu liegt aus diesem Grund auch darauf, Services und Lösungen anzubieten, die unsere Kunden auf dem Weg der Digitalisierung so erfolgreich wie möglich unterstützen und eine reibungslose Transformation ermöglichen. Um wirklich digital zu arbeiten, müssen Unternehmen durchgehend digitale Strukturen besitzen. Das funktioniert natürlich nur wenn Front-End und Back-End Infrastruktursysteme nahtlos miteinander verknüpft sind.“

Der Umbauprozess wird laut Studienergebnissen dabei allgemein als besonders wichtig erachtet, um den Wertschöpfungsprozess des eigenen Unternehmens zu verbessern. Allerdings hat die Fujitsu Studie einige Diskrepanzen aufgezeigt in Bezug darauf, wer diese Projekte intern umsetzt und wo die Prioritäten liegen.

Die wichtigsten europäischen Ergebnisse:

  • Nur jeder Dritte denkt, dass der digitale Umbau mit der Strategie des Unternehmens abgestimmt ist
  • Jeder zweite Manager ist der Meinung, dass die Digitalisierung ein Job ist, den nur die IT-Abteilung erledigen kann – hier gibt es einen großen Unterschied zu Deutschland, wo nur 37 % dieser Meinung sind
  • Jeder dritte Befragte ist der Meinung, dass seine Firma bereits jetzt schon zu viel Budget für digitale Projekte ausgegeben hat
  • Nur jeder Vierte ist sich absolut sicher, die richtigen Entscheidungen im Hinblick auf die Digitalisierung zu treffen

Die wichtigsten deutschen Ergebnisse:

  • Nur in Deutschland wird die Digitalisierung vor allem durch die Mitarbeiter getrieben und nicht durch die Geschäftsführung oder Abteilungsleiter (in Deutschland 65 %).
  • Außerdem sind die digitalen Projekte nirgends so breit auf die einzelnen Bereiche verteilt wie in Deutschland. In den anderen Ländern werden 51 % der Projekte nur von der IT-Abteilung implementiert.
  • Die befragten deutschen Geschäftsführer sehen Kundenbindung und Loyalität als größten Nutzen einer Digitalisierung (48 %), während dies insgesamt nur auf dem dritten Platz landete.
  • Die Studie ergab außerdem, dass deutsche Entscheider derzeit noch keinen signifikanten Wettbewerbsvorteil sehen durch die Digitalisierung.

 

 Über die Studie:

 

Die Studie wurde im Oktober 2015 von den unabhängigen Meinungsforschern Censuswide durchgeführt. Befragt wurden Geschäftsführer und IT-Entscheider aus Deutschland, Spanien, Schweden und Großbritannien. Insgesamt bestand die Studie aus zwei Teilen:

  1. Der quantitative Teil der Studie wurde in den Bereichen Retail, Produktion, Finanzen und im öffentlichen Dienst durchgeführt. Untersucht wurde dabei, wie die IT-Strategie umgesetzt wird und was die größten Hindernisse auf dem Weg sind.
  2. Eine Serie von qualitativen Interviews mit 16 Geschäftsführern aus allen genannten Ländern und den oben erwähnten Geschäftsfeldern.

 
Weitere Informationen:
Download Studie: Der digitale Drahtseilakt
Fujitsu
Aufmacherbild/Lizenz: Surian Soosay
Creative Commons

Studie: Shopping & Payment Trends Weihnachten 2015

Die  erste Studie, die das Weihnachtsgeschäft des Online-­und  Offline-­Handels vergleichend betrachtet – von PAYONE, B+S Card Service und Statista
Pralle Warenkörbe im Süden und Nordwesten Deutschlands und nahezu Geschenkeflaute im Osten.

  • Finanzierung auf Platz drei der beliebtesten Online-Zahlungsarten.
  • Durchschnittlicher Einkaufswert im deutschen E-Commerce höher als im stationären Einzelhandel.
  • Online werden 14 Tage früher die Weihnachtsgeschenke gekauft

 
PAYONE und B+S Card Service veröffentlichen ihre umfangreiche Studie „Shopping  & Payment im Weihnachtsgeschäft 2015 – Studie zu den saisonalen Trends im E-Commerce und  stationären  Handel“. Gemeinsam mit dem Partner Statista wurden sämtliche Facetten des umsatzstarken Weihnachtsgeschäfts 2015 betrachtet.
Erstmals beleuchten die führenden Unternehmen aus Payment und Marktforschung das stationäre und das Online-­Weihnachtsgeschäft im Vergleich. Die Zahlen des stationären Einzelhandels beziehen sich hierbei lediglich auf Kartenzahlungen.
Der genaue Betrachtungszeitraum ist der 01. November bis 31. Dezember 2015.
Zu den Aspekten, die für die Studie erhoben wurden, zählen neben der Frage, „Wie viel die Deutschen im Weihnachtsgeschäft  ausgegeben haben?“ unter anderem auch „Anteil der Käufer nach Geschlecht“ und „Um welche Uhrzeit und an welchen Tagen wird besonders viel gekauft und wann besonders wenig?“.
Alle Ergebnisse, die in der Studie aufgeführt sind, ergeben sich aus Daten von PAYONE, einem der führenden europäischen Payment Service Provider,  B+S  Card Service, einem führenden europäischen Kartenakzeptanz-­Dienstleister, HDE, des Statistischen Bundesamts, GfK, der Deutsche Bundesbank und Statista-­Analysen.
 
Von spendablen Schwaben und sparsamen Sachsen
107,60 Euro gaben die Kunden in Baden-­Württemberg und südlichen Teilen von Rheinland-­Pfalz durchschnittlich online pro Einkauf im Weihnachtsgeschäft 2015 aus, das fand die Studie von PAYONE,  B+S Card Service und Statista heraus.
Auch im stationären Einzelhandel sind sie Spitzenreiter beim Weihnachtsshopping  – dort lag der durchschnittliche Einkaufswert bei 74,58 Euro. Aber auch in Bayern, Schleswig Holstein und Hamburg sind die Warenkörbe – ob online oder offline – prall gefüllt. Im Osten Deutschlands fallen die Warenkorbwerte durchschnittlich am geringsten aus. In Sachsen und Teilen Sachsen-­Anhalts und Thüringens gaben die Deutschen im Weihnachtsgeschäft pro Einkauf durchschnittlich 88,37 Euro online und 47,34 Euro im stationären Einzelhandel aus. Die Erhebung zeigt zudem, dass die Schlusslichter in diesem Vergleich Brandenburg, Berlin und Mecklenburg Vorpommern  darstellen.
Der gesamtdeutsche Durchschnitt gibt wieder, dass  der durchschnittliche Einkaufswert im Weihnachtsgeschäft im Online-­Handel mit 95,96 Euro wesentlich höher ist als der des stationären Handels mit 59,65 Euro.
 
Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft stärker als E‐Commerce
Obwohl der durchschnittliche Einkaufswert in Deutschland im Durchschnitt fast 40 Euro höher ausgefallen ist, als der des stationären Einzelhandels, belegt die gesamtdeutsche Hochrechnung etwas anderes. Demnach ist der Umsatz des stationären Einzelhandels mit 39,32 Milliarden Euro im November und Dezember fast um zwei Drittel höher als der des E-­Commerce mit 13,02 Milliarden Euro.  Damit fielen 18 Prozent der Jahresgesamtausgabe im stationären Einzelhandel alleine auf das Weihnachtsgeschäft  – im E-­Commerce waren es sogar 27 Prozent.
 
Geschenke auf Pump
Überraschenderweise zeigt die Payment-­Studie, dass die Finanzierung auf Platz drei der beliebtesten Zahlungsarten im E-­Commerce liegt – bei 17,5 Prozent aller Einkäufe wurde diese Zahlungsart gewählt. Für Frauen ist es sogar die zweitliebste Art, die Weihnachtseinkäufe zu bezahlen (21  Prozent), und liegt somit vor dem Platz zwei des Gesamtrankings, nach dem 20,3 Prozent der Einkäufe mit Kreditkarte bezahlt wurden. Unangefochten auf Platz eins liegt PayPal  – 30,5 Prozent der Einkäufe bezahlten die Deutschen online mit dem Wallet.
 
girocard im stationären Handel erste Wahl
Im stationären Handel bezahlten weniger als 20 Prozent  der Kunden  die  Weihnachtsgeschenke  mit  einer Kreditkarte  (Visa  9,1  Prozent  und  MasterCard  9,0  Prozent). Damit ist  sie  weit  abgeschlagen  hinter  der  girocard als bevorzugte  Zahlungsart  im  Einzelhandel  (79,4  Prozent). Das ergeben die  Ergebnisse, die  PAYONE, B+S Card Service und Statista in ihrer Studie präsentieren.
 
Nikolaus macht die Taschen auf und kurz vor knapp läuft man sich die Sohlen ab
Der kaufstärkste Tag im Weihnachtsgeschäft des  E-­Commerce 2015 war der 06. Dezember.  Allein an diesem Tag wurden 340 Millionen Euro mit Weihnachtseinkäufen   umgesetzt.
Der  große Shoppingansturm traf den stationären Einzelhandel erst am 19. Dezember.
Am Samstag vor Weihnachten ließen 1,29 Milliarden Euro die Kassen der Händler klingeln, das zeigen die Daten, die PAYONE gemeinsam mit  B+S Card Service und Statista ausgewertet hat.
 
Männer  shoppen lieber stationär
Die  ausführliche Erhebung zum Weihnachtsgeschäft  2015 ergab  zudem, dass Männer im E-­Commerce während der letzten beiden Monate des Jahres unterrepräsentiert waren.   44 Prozent der Online-­Einkäufer waren in dieser Zeit Männer, 56 Prozent hingegen waren Frauen. Allerdings verhielt es sich so, dass Männer wenn Sie im E-­Commerce die Weihnachtseinkäufe erledigten durchschnittlich 100,78  Euro ausgaben und damit ca. 8,69 Euro  mehr als Frauen.
Die vollständige Studie:
„Shopping & Payment im Weihnachtsgeschäft 2015 – Studie zu den saisonalen Trends im E-Commerce und stationären Handel“
Weiterführende Informationen:
PAYONE
B+S Card Service
Bildquelle / Lizenz: Roobertj Noordzij
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